Die Schäfflerstraße

Die Schäfflerstraße zweigt von der Sedanstraße in südwestlicher Richtung ab und hat durch eine Fußgängerunterführung eine Verbindung zur Blumenstraße am Gymnasium. Laut Kleinle hat sie ihren Namen vom Schäfflergewerbe her, das einst im Eckhaus Sedanstraße 5 betrieben wurde.

Im Juli 1933 wurde die ehemalige Strohhutfabrik Exota GmbH in der Schäfflerstraße das „Braune Haus“, d.h. die örtliche Parteizentrale der NSDAP. Dies blieb so bis Kriegsende. Bis 1937 war dort auch die Kreisleitung des Parteikreises Lindau (Leiter: Hans Vogel) untergebracht. Nach der Machtergreifung 1933 waren die gemieteten Räumlichkeiten der Partei in der Marktstraße 3 (Haus Ohmeyer) zu klein geworden.

 

Die Lindenberger Ortsgruppe der Nationalsozialisten wurde im Mai 1923 gegründet und war damit eine der ersten im Gau Schwaben. Erster Ortsgruppenleiter wurde der Bankbevollmächtigte Leonhard Kluftinger. Nachdem dieser von Lindenberg wegzog, übernahm 1925 der Lehrer Hans Vogel die Leitung. Die Parteiangehörigen blieben bis anfangs der 30-er Jahre eine kleine Gruppe. Nachdem Vogel 1932 Kreisführer wurde, übernahm Dipl.Kfm. Otto Jung die Ortsgruppe und nach dessen Wegzug nach Berlin im Oktober 1933 Christoph Merkel. Jung wurde in Berlin Leiter der Reichswirtschaftsgruppe Bekleidung.