Jahreschronik 2019

Januar

 

Die Stadt Lindenberg wird im nächsten Jahr die Fassade der Grundschule energetisch sanieren und eine Lüftung einbauen.

 

Der inzwischen 60 Jahre alte Kindergarten St. Nikolaus soll - so der Haushaltsausschuss – im Lauf des Jahres von Grund auf saniert oder gleich neu gebaut werden. Das muss die Stadt zusammen mit dem Träger des Kindergartens entscheiden. 300.000 Euro sind für die Planung vorgesehen, für das Vorhaben selbst rechnet die Stadt für die Jahre 2020/21 mit Kosten von 4,3 Millionen Euro.

 

Auch der Kindergarten St. Afra erhält demnächst einen Anbau für eine neue Mensa, weil die Zahl der Kinder, die hier über Mittag betreut werden, ständig im Steigen ist.

 

In Lindenberg geht eine kommunalpolitische Ära zu Ende: Leo Wiedemann zieht sich nach 47 Jahren aus dem Stadtrat zurück. „Das SPD-Urgestein“ wurde 1972 erstmals in den Stadtrat gewählt. Wiedemann bleibt aber Kreisvorsitzender der SPD und zeichnet weiterhin für die Verleihung des Sozialistenhutes verantwortlich, an deren Einführung er 1986 maßgeblich beteiligt war.

 

Mit einem Gebrauchtwarenladen finanziert das Unternehmen Chance Projekte der Berufsintegration. Einerseits können – so Geschäftsführer Rudolf Rock – mit einem neuen Internetauftritt die Verkaufschancen der Kaufhäuser erhöht werden, andererseits will man junge Menschen, z B. Langzeitarbeitslose, die aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen auf dem sog. ersten Arbeitsmarkt zunächst keine Chance haben, näher an einen unbefristeten Arbeitsvertrag heranführen. Im letzten Jahr ist das bei 60 Prozent der Betreuten gelungen.

 

Wolfgang Strahl vom Technischen Hilfswerk (THW) Lindenberg erhält bei der Jahreshauptversammlung des Ortsverbandes das Ehrenzeichen in Silber. Es ist die zweithöchste Ehrung des Technischen Hilfswerks überhaupt. Damit würdigt die staatliche Hilfsorganisation das Jahrzehnte lange ehrenamtliche Engagement des 56-Jährigen, der seit 2007 an der Spitze des Ortsverbandes steht. Bis zu seinem 60. Geburtstag will Strahl das THW weiterführen.

 

Beim Winterfest, das seinen zentralen Platz vor allem im Stadtpark hat, dreht sich alles wieder um das kalte Element. Zwölf professionelle Eiskünstler nehmen am Schneemann-Wettbewerb in der Innenstadt teil, wobei der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Anschließend prämiert eine dreiköpfige Jury (Bürgermeister Eric Ballerstedt, Jugendbeauftragte Melanie Brinz und Hutkönigin Vanessa Höss) die schönsten Jedermann-Werke.

 

Auch in diesem Jahr sind viele Kinder und Jugendliche als Sternsinger unterwegs. Die Lindenberger Gruppen haben neben Segenssprüchen und Spenden die Absicht, das Kindermissionswerk zu unterstützen. Dieses Jahr steht das Land Peru im Mittelpunkt.

 

 

Februar

 

Die Stadt Lindenberg kann heuer mit deutlich höheren Gewerbesteuereinnahmen rechnen. Statt der zunächst angesetzten 6,8 Millionen werden es rund 10 Millionen Euro sein. Insgesamt 345 Betriebe haben im vergangenen Jahr Gewerbesteuer bezahlt.

 

Alle Projekte können durch die unerwartete Mehreinnahme ohne die Aufnahme neuer Kredite angegangen werden, so auch das Hallenbad mit 1,4 Mio. Euro an Planungskosten für einen Neubau, der 2020/21 entstehen soll.

 

Die Stadt erschließt gleich zwei neue Baugebiete, weil die Nachfrage nach Bauplätzen die bisher angebotene Zahl um ein Mehrfaches übersteigt. Das eine Areal befindet sich im Bereich des früheren Feriendorfes Nadenberg, das zweite liegt in Ellgassen – direkt am Radweg Richtung Röthenbach.

 

Seit die Ökologischen Molkereien Allgäu (ÖMA) 2014 von Kißlegg nach Lindenberg umgezogen sind, hat sich das Unternehmen positiv entwickelt. Die Zahl der Mitarbeiter ist auf den aktuellen Stand von 53 gestiegen, die Menge des ausgelieferten Käses hat sich um rund 15 Prozent auf 3.800 Tonnen erhöht.

 

Der Stadtrat von Lindenberg hat für die obere Hauptstraße und die Goßholzer Straße einen Lärmaktionsplan (LAK) beschlossen. Mit Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Tempo 30, neuen Zebrastreifen sowie dem Bau eines Kreisels soll die Straße als Lebensraum auch für die Anwohner besser geschützt werden.

 

Die Feuerwehren im Landkreis Lindau haben ein neues Spezialfahrzeug erhalten. Der Gerätewagen für Atem- und Strahlenschutz kostet 330.000 Euro und wurde bei der Feuerwehr Lindenberg stationiert. Der Freistaat Bayern hat einen Zuschuss in Höhe von 100.000 Euro gegeben, den Rest übernimmt der Landkreis.

 

Die Stadt investiert über 600.000 Euro in den Brandschutz. Deshalb erhält die Freiwillige Feuerwehr für 194.000 Euro ein mittleres Löschfahrzeug. Außerdem wird die bestehende Feuerwehrhalle erweitert und eine neue Garage gebaut.

 

Mehr als 20 Prozent der Stimmberechtigten in der Stadt haben das Volksbegehren zum Artenschutz unterschrieben. Damit steht Lindenberg an der Spitze der Landkreisgemeinden. Die Notwendigkeit der Erhaltung der Artenvielfalt gilt auch für das Westallgäu, auch wenn es bei uns anders als in Afrika nicht um gefährdete Arten wie Gorillas geht, sondern um den Bestand an Nachtfaltern und Wildbienen, die aber für eine gesunde Landwirtschaft ebenfalls sehr wichtig sind

 

Annemarie Sprenzinger feiert in diesem Jahr ihren 90. Geburtstag. Sie hat 1978 die Caritas Sozialstation mit drei Mitarbeiterinnen gegründet und war zwölf Jahre Vorsitzende des Vereins, der heute über 100 Mitarbeiter beschäftigt

 

Zum ersten Mal hat Caritas-Chef Harald Thomas keine steigenden Zahlen im Armutsbericht für den Landkreis Lindau verzeichnet. Leicht zurückgegangen sei die Zahl älterer Menschen in Not, allerdings steige der Anteil der Frauen weiter an: Grund dafür sei, dass viele Frauen oft nur in Teilzeit arbeiten, was später dann immer wieder Probleme bei der Rente mit sich bringe. Die Zahl der Besucher und Käufer im Lindenberger Tafelladen beträgt knapp 7.000.

 

Am Gumpigen Donnerstag wird es in Lindenberg bunt, schrill und laut. Waldemar Stiefenhofer gibt mit seinem Feuerwerk den Startschuss für den Rathaussturm, dann stürmen die „Lindenberger wilden Wiber“ den Verwaltungssitz, wobei sie von der Feuerwehr, von THW und Citymanagement unterstützt werden.

 

 

März

 

Die Aureliuskirche in Lindenberg ist ein Sanierungsfall. Um das Gotteshaus nicht schließen zu müssen, hatte die Pfarreiengemeinschaft 2017 noch eine Notsicherung veranlasst. Jetzt aber steht endgültig eine umfangreiche Sanierung an – eine neue Heizung eingeschlossen. 540.000 Euro übernimmt die Diözese, weitere 60.000 Euro steuern Denkmalamt und Bezirk bei. Die Kirchenstiftung muss 300.000 Euro selber finanzieren. Der Stadtrat von Lindenberg bezuschusst einstimmig die Sanierung der Aureliuskirche mit rund 107.000 Euro. Damit soll die kulturhistorische Bedeutung des Gotteshauses, das bis 1914 der religiöse Mittelpunkt Lindenbergs war, gewürdigt werden.

 

Die E-Netze Allgäu eröffnen nach eineinhalb Jahren Bauzeit offiziell ihre Betriebsstätte in Lindenberg. 3,6 Millionen Euro hat das Unternehmen dort investiert. Abwasserverband und Stadtwerke sind als Mieter ins Haus gezogen.

 

In Lindenberg gehen 400 junge Leute für den Klimaschutz auf die Straße und äußern auf dem Stadtplatz ihre Forderungen: Es gehe um ihre Zukunft, nicht um Geld und Profit. Die Antwort von Bürgermeister Eric Ballerstedt: „Ihr seid die Zukunft – wir zählen auf euch.“

 

27.882 Besucher kamen 2018 ins Deutsche Hutmuseum und erbrachten für diesen Zeitraum knapp 69.000 Euro an Einnahmen. Damit hat das Museum die Erwartungen nicht ganz erfüllt. Um das Haus noch attraktiver zu gestalten, wird jetzt über eine Verbesserung der Lichtsituation und Akustik nachgedacht. Für zu umständlich und zeitraubend hält Museumsleiterin Angelika Schreiber auch die Nutzung des Depots in den Räumen des früheren Hutmuseums im Brennterwinkel.

 

Etwas später als bisher geplant lässt die Stadt das Hallenbad abreißen. Die Bagger rollen erst im März 2020 heran. Gerechnet wird für das neue Hallenbad mit Baukosten von mehr als 10 Millionen Euro. Es wird keine Sauna erhalten, allerdings könnte zu einem späteren Zeitpunkt auf dem Dach eine Sauna errichtet werden.

 

 

April

 

Die Liebherr Aerospace Lindenberg GmbH hat im vergangenen Jahr 724 Millionen Euro erlöst, das ist etwas weniger als 2017. In der Lindenberger GmbH, zu der auch der Standort Friedrichshafen gehört, waren Ende 2018 2787 Mitarbeiter beschäftigt.

 

Thomas Kaleja vom THW-Ortsverband Lindenberg fliegt für vier Wochen in das afrikanische Land Mosambik. Er ist Teil eines 15-köpfigen Teams, das für die Menschen in dem Katastrophengebiet in kürzester Zeit eine funktionierende Wasserversorgung aufbaut.

 

ange hatte der TSZ Lindenberg keine vollständige Vorstandsschaft. Jetzt hat die Mitgliederversammlung Harald Geißler zum Vereinsvorsitzenden und Jürgen Hofmann zu seinem Stellvertreter gewählt. Neue Beisitzer sind Edeltraud Hornberger, Alexandra Schipke, Markus Freudig und Ines Könn.

 

Das Humboldt-Institut, eine Sprachschule, die 1977 in Ratzenried (Argenbühl) gegründet wurde, feiert heuer am Standort Lindenberg seinen 15. Geburtstag. 2004 wurden im Gebäude des früheren Eisenbahn-Waisenhorts die allerersten Deutschkurse abgehalten. Heute leben das ganze Jahr über durchschnittlich 50 Schüler im Haus.

 

Mit einer kleinen Feier haben Schüler und Lehrer der Sankt-Martin-Schule in Lindenberg ihren neuen Schulbus eingeweiht. Unterstützt wurde die Anschaffung von zahlreichen Sponsoren sowie vom Förderverein der Schule. Der Bus soll – so Schulleiter Jörg-Henning Sonnenberg – für 5 Jahre geleast werden.

 

 

Mai

 

Die Generalsanierung der Aureliuskirche beginnt. Risse im Mauerwerk, verfaulte Balken unter dem Dach zeigen, dass die mit 900.000 Euro angesetzten Bauarbeiten dringend nötig waren. Sie werden voraussichtlich bis November 2020 dauern.

 

Der Bedarf an Kindergarten- und Krippenplätzen übersteigt die Kapazitäten der Einrichtungen in Lindenberg. Die Stadt will deshalb für das neue Kindergartenjahr zusätzlich 55 neue Betreuungsplätze schaffen. Künftig soll die Anmeldung über eine zentrale Stelle geregelt werden.

 

Eine gute Nachricht überbrachte Leiter Artur Tronsberg dem Stadtrat in seinem Jahresbericht: Die Musikschule Lindenberg verzeichnet wieder einen Zuwachs. 479 Schüler besuchen den Unterricht – 17 mehr als im Vorjahr. Die Musikschule erteilt aber nicht nur Unterricht, sondern bereichert auch viele öffentliche Veranstaltungen wie die Eröffnung des Stadtfestes oder des Simon- und Judamarktes. Auch bei der Siegerehrung des Jugendmalwettbewerbes hat sie mitgewirkt.

 

Während viele öffentliche Bibliotheken meist mit sinkenden Zahlen zu kämpfen haben, zeigt die Kurve der Stadtbibliothek Lindenberg seit Jahren nach oben. Vergangenes Jahr hat sich die Zahl der Leser von 1369 auf 1400 erhöht, davon 578 Kinder und Jugendliche. Insgesamt kamen über 18.000 Nutzer in die Bücherei. Sie konnten aus 50.385 Medien auswählen.

 

Bei der 26. Lindenberger Frühjahrsausstellung, die parallel zum Maimarkt in und an der Grundschule stattfindet, bekommen die Besucher einen Einblick in die unterschiedlichsten Branchen des Westallgäus geboten. Das Angebot umfasst die Bereiche Auto, Elektronik, Ernährung, Finanzberatung sowie Garten, Gesundheit, Handwerk und Wohnen.

 

Das Parken am Waldsee wird ab 1. Juni 2019 kostenpflichtig. Die Stadt verlangt künftig 50 Cent pro Stunde von den Badegästen. Auch das Hutmuseum bekommt einen Parkscheinautomaten, bei dem die gleiche Gebühr fällig ist.

 

Der Busunternehmer Helmut Burkhard, der seine Firma 1969 in Lindenberg gegründet hat, feiert in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag.

 

 

Juni

 

27 Lindenberger haben die amerikanische Partnerstadt Saline besucht und die seit 15 Jahren bestehende Freundschaft erneuert. Eindrucksvolle Gärten, Museen, eine „bayerische“ Stadt“ und persönliche, freundschaftliche Begegnungen gehörten zum Besuchsprogramm. Saline liegt 30 Minuten von der früheren Autometropole Detroit entfernt.

 

159 Absolventen der Realschule Lindenberg haben in der Dreifachsporthalle die Abschlussprüfung abgelegt. Schwerpunktfächer waren u. a. Betriebswirtschaftliches Rechnungswesen, Französisch, Mathematik und Kunst.

 

Die Volksbank Lindenberg hat 2018 in einem schwierigen Marktumfeld ihre Bilanzsumme erneut gesteigert. Um an die Kunden Gewerbekredite in ausreichender Höhe vergeben zu können, sei aber – so Vorstandsmitglied Georg Straub – eine Fusion mit der Bodenseebank in Lindau nötig. Nur sie gewährleiste, dass die Bank Kredite in ausreichender Höhe vergeben könne. Das sei allerdings erst 2020 möglich

 

Die Allcop Farbbild-Service GmbH & KG in Lindenberg feiert in diesem Jahr ihr 60-jähriges Firmenjubiläum. Das Fotogroßlabor produziert neben Fotos und Fotobüchern auch Wandbilder und viele andere Fotoprodukte. Seit 60 Jahren ist Allcop ein familiengeführtes Unternehmen. Während Thomas Wiest sich vor allem um die Software-Entwicklung kümmert, verwaltet Monika Sommerfeld den Bereich Vertrieb und Marketing.

 

Bei der Bayerischen Schulsportmeisterschaft im Mountainbiken haben die Mannschaften des Gymnasiums und der Realschule vorderste Plätze belegt. Letztere wurde Vizemeister in der Klasse IV Mixed. Krönung war aber der Meistertitel für das Gymnasium in der Wettkampfklasse III Mixed.

 

 

Juli

 

Der über 1400 Mitglieder starke TV Lindenberg ist mit seiner Geschäftsstelle von der Martinstraße in die Löwenstraße umgezogen. Vorsitzender Martin Fink hält den Standort für den Publikumsverkehr für wesentlich zentraler.

 

Bei der Lebenshilfe dreht sich das Personenkarusell: Susanne Lippert und Dr. Albert Kirchmann bilden den neuen Vorstand. Die Suche nach einem Nachfolger für Geschäftsführer Frank Reisinger, der Ende 2020 in Rente geht, läuft noch.

 

Der großräumige Weltladen in der Lindenberger Hauptstraße feiert sein 25-jähriges Bestehen. Die Männer und Frauen, die ihn führen, wollen den Menschen in den Entwicklungsländern das zukommen lassen, was für Europa selbstverständlich ist. Bei der Jubiläumsfeier wird u.a. des Comboni-Missionars Berthold Bungart, des evangelischen Vikarsehepaars Annette und Jost Herrmann sowie Pfarrer Klaus Baumgärtels gedacht. Sie stießen 1994 den Weltladen an.

 

Das gemeinnützige Unternehmen Chance betreibt seit Jahren in der Glasbühlstraße ein Gebrauchtwarenhaus, zu dem auch eine Polsterei gehört. Da dem Betrieb mittelfristig eine Pleite droht, übernimmt der Abfallzweckverband die Mehrheit der Anteile.

 

Die Palliativstation der Rotkreuzklinik Lindenberg bekommt einen eigenen Förderverein. Die Gründungsversammlung findet am 19. Juli 2019 statt. Der leitende Oberarzt Marco Rigamonti will mit den Spenden und Einnahmen für den neuen Verein die palliativmedizinische Versorgung von Menschen in ihren letzten Lebenstagen verbessern.

 

Walter Zwinger, der Rektor der Lindenberger Realschule, freut sich über einen ausgesprochen guten Abschlussjahrgang: 80 Prozent der insgesamt 160 Absolventen haben eine Eins oder eine Zwei vor dem Komma.

 

Die Antonio-Huber-Schule erhält von der Regierung von Schwaben das Prädikat „Chor ist Klasse!“ Seit Jahren bildet das Singen mit Kindern einen Schwerpunkt im Unterricht und Schulalltag. Im Rahmen eines Festaktes im Rokokosaal der Regierung von Schwaben in Augsburg überreicht Regierungspräsident Dr. Erwin Lohner der Schulleiterin Elisabeth Magin und dem verantwortlichen Lehrer Andreas Knödler, die Auszeichnung.

 

Mit einem Bronzebrunnen, gestaltet von Bildhauer Max Schmelcher, würdigt die vor zwei Jahren gegründete Unmuth- und Sautter-Stiftung den ehemaligen Friedhof bei der Aureliuskirche als wichtiges Kulturgut der Stadt. Das Bronzerelief erzählt dem Besucher etwas über die Entwicklung des früheren Friedhofsareals und damit auch über das Werden der Stadt.

 

 

August

 

Das Bewerbungsverfahren für das Premium-Baugebiet Feriendorf Süd am Nadenberg ist abgeschlossen. Während der sechswöchigen Phase sind für die 21 Grundstücke rund 80 offizielle Bewerbungen eingegangen. – Ähnlich ist es mit dem Baugebiet an der Ellgasser Straße, wo drei Einzel- und drei Doppelhausgrundstücke angeboten werden. Hier liegen im Rathaus 50 Bewerbungen vor.

 

Der Luftfahrtindustrie-Standort Lindenberg nimmt für sich in Anspruch, der größte industrielle Arbeitgeber im Landkreis Lindau zu sein. Waren 1980 hier noch 800 Mitarbeiter beschäftigt, so gehörten 2019 bereits über 2.800 zum Werk. Insgesamt scheint die Auftragslage trotz gewisser Rückschläge für die Zukunft gut gesichert zu sein: Die Lindenberger haben nämlich durch die Vergabe des amerikanischen Langstreckenflugzeugs 777X ein dickes Auftragspaket gewonnen.

 

„Florian Lindenberg 47/1“ – Mit diesem Funkrufnamen hat die Feuerwehr Lindenberg nun das neue Mittlere Löschfahrzeug öffentlich in den Dienst gestellt. Das wendige Gefährt dient im Einsatz vor allem der Löschwasserversorgung.

 

Zurzeit lernen bis zu 200 Jugendliche aus 33 Nationen im Internat des Humbold-Instituts die deutsche Sprache. Das ganze Jahr über sind es ca. 1400 Jugendliche, von denen viele auch wegen des guten Bildungssystems nach Deutschland kommen. Sie stammen oft aus Russland, der Ukraine, der Schweiz; einige sind aber auch in China und Vietnam zu Hause. Sie sind zumeist in Doppelzimmern mit eigenem Bad und 24-Stunden-Betreuung untergebracht.

 

Stoffbeutel statt Plastik – so verkauft die Sennerei Baldauf aus Lindenberg-Goßholz auf dem internationalen 19. Käse- und Gourmetfest Käse an die Kunden. In ähnlicher Weise präsentieren sich auf dem Käsefest mehr als 80 Händler aus neun Nationen.    

 

 

September

 

Der gebürtige Lindenberger Winfried Lorenz (55) übernimmt den vakanten Posten des SPD-Ortsvorsitzenden. Zu seinem Stellvertreter wird der 43 Jahre alte Daniel Schröder gewählt. Beide gehören der sechsköpfigen Stadtratsfraktion der SPD an.

 

Die politische Landschaft in der Stadt ändert sich. Mit der Gründung der Unabhängigen Liste Lindenbergs, kurz ULLI genannt, betritt – so Christoph Wipper – eine neue Gruppe die politische Bühne. Mit ihr plant die SPD eine gemeinsame Liste für die Kommunalwahlen im März 2020.

 

400 Menschen, darunter Kinder, Jugendliche und Erwachsene, demonstrieren in Lindenberg für den Klimaschutz. 5 Polizeibeamte und ein Fahrzeug mit Blaulicht begleiten den langen Demonstrationszug. Seine Hauptparole lautet: „Hoch mit dem Klimaschutz – runter mit der Kohle“. Mit einer langen Unterschriftenliste versuchen die Teilnehmer des Zuges die Menschen zu mehr Verantwortung und vernünftigem Handeln zu bewegen.

 

Der Landkreis Lindau investiert 632.000 Euro in das Lindenberger Gymnasium. Der Hof der Schule wird saniert, die Akustik in einigen Klassenzimmern verbessert und die Toilette modernisiert. Landrat Elmar Stegmann gratuliert der neuen Leiterin des Gymnasiums, Karin Ulrich, zu ihrem Amt.

 

Da das 1963 eingeweihte Dr.-Otto-Geßler-Krankenhaus auf dem Nadenberg stark sanierungsbedürftig ist, startet die Stadt Lindenberg das Bauleitverfahren für eine neue Klinik. Geplant ist ein Neubau südlich des heutigen Hauptgebäudes, wo sich jetzt noch zahlreiche Besucherparkplätze befinden. Die Baukosten sind noch unklar. Im Gespräch aber ist ein zweistelliger Millionenbetrag, bei dem die öffentliche Hand das Gros der Kosten – in der Regel 90 Prozent – übernimmt.

 

Die Heimatzeitung ehrt Marie-Luise und Franz Bischoffberger für ihren unermüdlichen Einsatz im Kinderschutzbund mit der Silberdistel. Seit 1981 widmen sie einen Großteil ihrer Freizeit vor allem der Hausaufgabenbetreuung für Gastarbeiterkinder. Außerdem unterstützen sie den Verein als Vorsitzende, Geschäftsführer und Berater und sind auch als Spendensammler tätig.

 

Der Geschichts- und Museumsverein erinnert mit einer großen Ausstellung in der Volksbank-Galerie an das Lindenberger Tagblatt, das von 1889 bis 1933 die Heimatzeitung der Lindenberger war. Bei der Vernissage geht Bürgermeister Eric Ballerstedt auch auf die Verdienste von Stadtarchivar Günter Fichter ein, der neben seinem Hauptberuf als Realschullehrer seit 40 Jahren das Stadtarchiv, das“ Gedächtnis der Stadt“, leitet.

 

 

Oktober

 

Die SPD im Landkreis Lindau hat einen neuen Vorstand gewählt. Sven Stark folgt als Kreisvorsitzender auf den Lindenberger Leo Wiedemann, der aber Beisitzer bleibt.

 

Die Lindenberger Krankenpflegeschule unter Krankenhausdirektorin Caroline Vogt verabschiedet 13 Absolventen. Sechs von ihnen werden in der Rotkreuzklinik den Start ins Berufsleben antreten, fünf Absolventinnen verstärken die Pflegebereiche der Asklepios-Klinik in Lindau. Lehrer Hartmuth Kölling muss aus Altersgründen aus dem Lehrerkollegium ausscheiden.

 

Die Caritas führt eine Aktionswoche durch, bei der Politiker, Unternehmer und Privatpersonen mitarbeiten können, um die enorme Logistik, die hinter dem Tafelladen steckt, besser kennenzulernen. Allein in Lindenberg sind 150 Leute berechtigt, bei der Tafel einzukaufen. Pro Tag kommen etwa 25 Menschen. – Die Waren werden nicht verschenkt, sondern mit Kleinstbeträgen an die Bedürftigen verkauft. Damit kann die Tafel wenigstens die Geschäftsmiete zahlen.

 

Der evangelische Johanneskindergarten in Lindenberg hat den Umbau gut überstanden. Die Kosten betragen 1,2 Millionen Euro. Weitere 23 Kinder haben nun Platz zum Spielen, Toben und Basteln.

 

Die Lindenberger Großvereine TSZ und TVL mit zusammen 2580 Mitgliedern erweitern ihre Kooperation und bieten den Vereinsangehörigen gegen einen geringen Aufpreis das komplette Sportangebot des anderen an. Wichtiger Baustein dafür ist die gemeinsame Sportgala am 16. November 2019 in der Dreifachturnhalle.

 

Der Stadtrat von Lindenberg zeichnet den aus Ellhofen stammenden Gerd Zimmer für seine Verdienste um die Vermittlung und Aufarbeitung der Westallgäuer Heimatgeschichte aus. Besonders das Theaterstück um Theresia Reich, die nach dem frühen Tod ihres Ehemannes die Hutfabrik Ottmar Reich weiterführte, bleibt bei vielen Zuschauern unvergessen. Bürgermeister Eric Ballerstedt und Kulturreferentin Hannelore Windhaber überreichen Gerd Zimmer für seine heimatkundliche Arbeit den Kulturpreis der Stadt.

 

Die 53. Westallgäuer Kunstausstellung, geleitet von Helmut Caprano, zeigt vom 25.Oktober bis 10.November 2019 Werke von 67 Männern und Frauen. Die Sonderschau isLindenberger Maler Werner Specht gewidmet. – Der Westallgäuer Kunstpreis, gestiftet von der Volksbank Lindenberg, geht an die Malerin und Biologin Ulrike Hüppeler aus Amtzell.

 

 

November

 

Den Sozialistenhut des SPD-Kreisverbandes Lindau erhält 2019 der 30-Jährige Kevin Kühnert. Er ist Bundesvorsitzender der Jusos und beschwört in seiner Dankesrede die ca. 200 Zuhörer, sorgsam mit der Demokratie umzugehen. Die Laudatio auf dem Kulturboden des Hutmuseums hält der Preisträger des Vorjahres, Karl Lauterbach.

 

17 Frauen haben in diesem Jahr den Qualifizierungskurs für Kindertagespflege absolviert. Branka Bilgeri, Susanne Schnell und Heike Schemmel haben ihn geleitet. Im Anschluss daran werden dieZertifikate in feierlichem Rahmen und in Anwesenheit der Vorsitzenden des Kinderschutzbundes Lindenberg, Monika Raith-Ince, überreicht.

 

Rund 250 Buben und Mädchen der Kindergärten St. Nikolaus, St. Afra und St. Martin feiern in Lindenberg das St. Martinsfest. Auf einer kleinen Bühne vor der Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul bekommen sie das traditionelle Martinspiel zu sehen. Am Ende werden Martinsbrötchen verteilt, die Pfarrer Joachim Gaida gesegnet hat.

 

Michael Rettenmaier, Regionalvorstand der Johanniter, und Bürgermeister Eric Ballerstadt haben einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, der festlegt, dass die Johanniter ab jetzt die Kindertagesstätte am Nadenberg betreuen. Im „Haus der kleinen Entdecker“ stehen 25 Plätze für Kinder ab zweieinhalb Jahren zur Verfügung.

 

Altes Bräuhaus und Stadthalle machen Platz für ein Großobjekt der Johanniter. Hier sollen – teils als Eigentum, teils zur Miete – barrierefreie Seniorenwohnungen mit Angeboten für Pflege und Hauswirtschaft entstehen. Geplant ist auch ein offener Mittagstisch und eine Tagespflege.

 

Eine Ausstellung im Gymnasium Lindenberg erinnert die Schüler und Schülerinnen an den Fall der Berliner Mauer, durch den Ost- und Westdeutschland vor 30 Jahren wieder zusammenrückten und schließlich ein Staat wurden. Zwölftklässler haben zu den damaligen Ereignissen einen Fragenkatalog entwickelt, der anschließend den Neunt- bis Elftklässlern  in Form eines Quizes präsentiert wird.

 

Im Deutschen Hutmuseum eröffnet der Autor und Filmemacher Leo Hiemer die Wanderausstellung „Geliebte Gabi“. Sie dokumentiert die Tragödie eines Kindes aus Stiefenhofen, das 1943 in Auschwitz ermordet wurde. Erinnert werden soll mit der Ausstellung auch an die 1,5 Millionen Kinder und Säuglinge, die während des Nationalsozialismus ihr Leben lassen mussten. – Lindenbergs Bürgermeister E. Ballerstedt und die Kuratorin Regina Gropper waren mit vielen Ausstellungsbesuchern der gleichen Meinung: „Nur wer sich erinnert, wiederholt das nicht!“

 

 

Dezember

 

Weil die Stadt dauerhaft hohe Sanierungskosten befürchtet, überlegt sich der Stadtrat, den 28 Meter hohen Backsteinschlot der früheren Hutfabrik Reich abreißen zu lassen. Da er aber mit dem gesamten Gebäude unter Denkmalschutz steht, muss erst ein Antrag an den zuständigen Ausschuss des Landtags gestellt werden. Viele Stadträte zweifeln am Sinn einer Sanierung und befürchten immer wiederkehrende Kosten.

 

Die Stadt präsentiert sich den Nutzern im Internet auf einer neuen Website. Darunter sind acht Rubriken aufgelistet, etwa „Tourismus“ oder „Bauen und Umwelt“. Die Homepage soll Bürger und Touristen gleichermaßen ansprechen. Die Stadtverwaltung will die Seite laufend aktuell halten. Viele Arbeitsstunden war Kathrin Felle, Leiterin des Kultur-und Gästeamts, mit dem Projekt beschäftigt.

 

Die Bayerische Landesstiftung unterstützt die Sanierung der Aureliuskirche in Lindenberg mit 58.000 Euro. Das hat Landtagsabgeordneter Eric Beißwenger mitgeteilt.

 

Die Kinderkrippe St. Luzia in Lindenberg wird um 40 Kindergarten- und 15 Krippenplätze erweitert. Die Stadt übernimmt die Baukosten in Höhe von 680.000 Euro. Die Kirchenstiftung stellt das Grundstück.

 

Die SPD und die unabhängige Liste Lindenberg nominieren 16 Männer und acht Frauen für die Kommunalwahl im März 2020. Angeführt wird die gemeinsame Liste der beiden Gruppierungen von Daniel Schröder und Jutta Frach.

 

Die Lindenberger Grünen wollen bei der Stadtratswahl am 15. März 2020 zu den drei aktuellen Mandatsträgern Thomas Kühnel, Martin Einsle und Renate Koch mit der 20-jährigen Theresa Wagner mindestens einen vierten Sitz hinzugewinnen.

 

Die Stadt wird nun ein Gutachten in Auftrag geben, ob der denkmalgeschützte Kamin beim Hutmuseum noch saniert werden kann. Das Ergebnis wird in etwa drei Monaten vorliegen.