Jahreschronik 2017

Januar


Vor einem allzu kritischen Blick auf die Gegenwart warnt Lindenbergs Erster Bürgermeister Eric Ballerstedt beim Neujahrsempfang der Stadt: Lindenberg sei die erste Kommune im Landkreis, die das Projekt Breitbandausbau abschließen könne. Der Rathaus-Umbau liege in Bezug auf Bauzeit und Kosten im Rahmen. Lob findet er auch für den Kunsteisförderverein, der etliche tausend Arbeitsstunden ehrenamtlich geleistet habe. - Den Zeitplan hinsichtlich des Hallenbades habe die Stadt „gestreckt“, um die Kosten-Entwicklung von einst 4,5 Millionen auf nun bis zu 8 Millionen Euro grundlegend zu überdenken. - Der Schuldenabbau dürfe nicht zu kurz kommen.

Die Steuern sprudeln wie nie. Wie Bürgermeister Ballerstedt im Haushaltsausschuss erklärt, erwartet die Stadt bei der Gewerbesteuer 5,5 Millionen Euro, bei der Einkommenssteuer 6,5 Millionen. Jetzt können die Stadträte entscheiden, ob damit das Hallenbad saniert oder durch einen Neubau ersetzt werden soll. U.a. steht auch der Ausbau der Martinstraße, das Neubaugebiet am Gierenbach sowie die Gestaltung des Platzes am Mediterran an.

Die Gemeinnützige Kreiswohnungsbaugesellschaft (GKWG) will den Bestand von knapp 500 Wohnungen bis zum Jahr 2020 um 100 erhöhen. Darüber hinaus will sie erhebliche Mittel in die Sanierung ihres Bestandes investieren.

Der Lindenberger Tafel-Laden in der Weinstraße hat ein neues Fahrzeug erhalten, um im Preis reduzierte Waren einzusammeln, die dann Westallgäuer Familien mit nur geringem Einkommen einkaufen können. Während die Hälfte der Kosten wie schon in den vergangenen 17 Jahren eine Autofirma übernimmt, konnte der Caritas-Verband die andere Hälfte durch Spenden verschiedener Westallgäuer Firmen finanzieren.

Lindenberg war 2016 der sonnigste Ort in Bayern. Der Wetterdienst Meteomedia, der eine Wetterstation auf dem Nadenberg betreibt, hat für das vergangene Jahr 2052 Stunden Sonnenschein aufgezeichnet. Damit hatte die Stadt die Nase gegenüber Scheidegg, dem Dauerrivalen, vorn.


Februar


Für 2016 hat das Gästeamt Lindenberg 95 026 Übernachtungen registriert, gegenüber dem Vorjahr ein kleines Plus von 0,6 Prozent. Die Zahl der Gäste ist allerdings leicht gesunken.

Die Lindenberger Realschule hat neue Räume für die Naturwissenschaften erhalten. 200. 000 Euro hat der Landkreis in die Modernisierung investiert. Jetzt können die Schüler direkt an ihrem Arbeitsplatz experimentieren. Ziel der Maßnahmen war es, den Schülern „beste Arbeits- und Lernbedingungen“ und den Lehrern „beste Lehrbedingungen“ zu bieten.

Die Lindenberger Wasserwacht hat einen neuen Vorsitzenden. Nach vier Jahren hat Ralph Reithmeier sein Amt an Egid Röhrl abgetreten. Dritter Bürgermeister Michael Wegscheider zollt der Wasserwacht mit ihren 368 Wachstunden hohen Respekt: Durch die zunehmend steigende Zahl der Besucher am Waldsee sei das ehrenamtliche Engagement der Retter nicht mehr wegzudenken.

Hochstimmung herrscht beim Weiberfasching in den Lindenberger Kneipen. Wie jedes Jahr sind hunderte fantasievoll maskierte Nachtschwärmer unterwegs.


März


Mit großer Mehrheit wiedergewählt wurde die CSU-Ortsvorsitzende Hanni Windhaber. Die Lindenberger CSU gehört mit 54 Mitgliedern zu den größeren Ortsverbänden in der Region. Im Stadtrat stellen die Christsozialen mit 8 von 24 Stadträten die stärkste Fraktion.

Lindenberger Gymnasiasten entwickeln in einem praxisorientierten Seminar Projekte für die Stadtentwicklung. Dabei arbeiten die Schüler mit außerschulischen Partnern wie Wirtschaftsbetrieben und der Stadtverwaltung zusammen. Ein wichtiger Aspekt ist es, die Jugendlichen an die Politik heranzuführen, wobei sich auch Schüler anderer Schulen in die Projektarbeit einbringen können.

Der Lindenberger Verkehrsverein zeigt großes Interesse an der Entstehung des neuen Wohnmobil-Stellplatzes am Waldsee und bezuschusst das Projekt mit 6 000 Euro. Kultur- und Gästeamtsleiterin Kathrin Felle hofft, mit den zusätzlichen Gästen die Zahl der bisherigen jährlichen Übernachtungen von 95 000 auf 100 000 erhöhen zu können. Der neue Stellplatz geht Mitte April 2017 in Betrieb.

3 Tage haben die Umbauarbeiten am Lindenberger „Weltladen“ gedauert. In dieser Zeit investierten die Vereinsmitglieder der Eine-Welt-Gruppe 350 Stunden in die Renovierung der Räumlichkeiten. Finanziert wurde das Ganze aus Rücklagen. – Für den Vorsitzenden Martin Böhm ist der Umbau ein voller Erfolg: „Die Lindenberger Einkaufsmeile beginnt jetzt mit dem schönsten Laden“.

Am Weltfrauentag am 8. März findet in der Lindenberger Kulturfabrik ein themenbezogener Filmabend statt. Gezeigt wird u.a. ein Streifen der iranischen Filmemacherin Rakshan Bani-Etemad, in dem Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen für ein besseres Leben kämpfen. Dabei wird in normalen Alltagsszenen auch die Rolle der Frau beleuchtet. Ursula Sauter-Heiler, die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Lindau, sowie die stellvertretende Landrätin Margret Mader nehmen an der Gesprächsrunde mit Menschen aus dem Iran teil.

Leah Schmid und Alina-Hartsch, zwei Abiturientinnen des Lindenberger Gymnasiums haben zum Ende ihrer Schulzeit ein Theaterstück geschrieben, das das Oberstufen-Theater aufgeführt hat. Die große Resonanz auf „Observer –Big Sister is watching you“ ermutigte sie jetzt zu einer Aufführung auf dem „Kulturboden“, die großes öffentliches Interesse fand.


April


Die Lindenberger müssen sich für vier Monate auf eine Baustelle in der unteren Hauptstraße einstellen. Der Platz beim „Mediterran“ wird in eine „Begegnungszone“ umgestaltet, der Kanal und die Bachverdolung werden saniert. Verbunden ist das mit Sperrungen und geänderten Verkehrsführungen in der Innenstadt.

Die Mittelschule Lindenberg soll barrierefrei werden. Weil im Schulhaus viele Treppen sind und immer mehr Kinder aus Fördereinrichtungen an die Schule wechseln, investiert der Lindenberger Schulverband 10 000 Euro in die Planungskosten. – Insgesamt bewegt der Schulverband dieses Jahr über 1,13 Millionen Euro.

Von Februar 2016 bis Februar 2017 kamen an 313 Öffnungstagen insgesamt 27 870 Besucher ins Hutmuseum, ein Rückgang gegenüber dem ersten Eröffnungsjahr. Dennoch hat die Museumskasse im vergangenen Jahr bei überdurchschnittlich vielen Führungsbuchungen Einnahmen in Höhe von 101 500 Euro verbuchen können.

489 Schüler zählt die Sing- und Musikschule Lindenberg. Ihre verschiedenen Ensembles – so Schulleiter Artur Tronsberg bei seinem Jahresbericht vor dem Stadtrat – seien neben dem Unterricht durchschnittlich bei einer Veranstaltung pro Woche aktiv.

Erfreuliches ist bei der Generalversammlung des TSZ Lindenberg zu hören: Innerhalb eines Vereinsjahres ist die Zahl der Mitglieder durch über 100 Neueintritte auf aktuell 1309 Personen gestiegen. Sie werden von 35 lizenzierten Übungsleitern und 17 ohne Lizenz betreut.

Bei Reinigungsarbeiten in einer Lindenberger Firma ist versehentlich Abwasser in den Mühlbach geraten. Etwa 500 Fische sind nach Schätzung des Wasserwirtschaftsamtes dadurch verendet. Die Lindenberger Feuerwehr ist mit 30 Mann und zwei Löschfahrzeugen im Einsatz, um mit Wasser aus dem Hydranten den Bach zu spülen und die Chemikalien so weit zu verdünnen, dass sie keine weiteren Tiere gefährden können. Bis sich das Wasser ganz erholt hat, kann es – so der Vorsitzende des Kreisfischereivereins Jürgen Piechatzek – noch Jahre dauern.

Mehr als zwanzig Jahre war Dr. Egon Hartmann Vorsitzender des Sportkreises Lindau. Er war ein gefragter Ratgeber und wichtiges Bindeglied zwischen den Vereinen und dem Bayerischen Landessportverband. Er hat nicht nur „seinen“ TV-Lindenberg vorangebracht, sondern auch den heute noch bestehenden Sportbeirat iniziiert. Viele Jahre hat er auch das Stadtfest organisiert. – Jetzt ist er mit 81 Jahren gestorben. Für seine großen Verdienste erhielt Hartmann u.a. auch das Bundesverdienstkreuz und die Goldene Münze der Stadt.


Mai


Beim 18. Huttag auf dem Stadtplatz wählen Jury und Publikum die schönste Hutträgerin. Die Böllerschützen eröffnen den Tag, das Reinhard-Sieber-Quartett sorgt für musikalische Unterhaltung, die Geschäfte haben von 12 – 17 Uhr geöffnet. Bei einer Vorführung vor dem Hutmuseum erleben die Besucher die Kunst des Strohhutnähens.

Lindenberger Gewerbetreibende präsentieren sich zum 25. Mal in und an der Grundschule. Zu den Themen der diesjährigen Frühjahrsausstellung gehören die Bereiche Wohnen, Freizeit, Gesundheit, Garten sowie Handwerk, Reisen, Auto und Finanzberatung. Detaillierte Informationen erhalten die Besucher bei Fachvorträgen.

Die Sanierung und Umgestaltung des Lindenberger Rathauses ist abgeschlossen. Neben einem Bürgerbüro ist eine behindertengerechte Toilette entstanden. Auch die neue öffentliche WC-Anlage ist vom Stadtplatz aus erreichbar. – Die Kosten für den Umbau betragen rund 650 000 Euro.

Die Stadt Lindenberg hat den Wohnmobil-Stellplatz am Waldsee für 100 000 Euro umgebaut. Die Gäste erhalten Frischwasser und Strom per Automat bequem erreichbar am Stellplatz. Auch die Parkgebühr (10 Euro) kann so bezahlt werden.

Der Firmensitz von Mayser ist momentan eine Baustelle. Mehr als 1 Million Euro investiert das traditionsreiche Unternehmen in Gebäude und Maschinenpark. Für viele Westallgäuer ist Mayser immer noch eine Hutfabrik, in Wirklichkeit aber sind nur mehr zwei Duzend Mitarbeiter im Bereich Hut beschäftigt. Den größten Teil des Geschäftes machen die insgesamt 200 Mitarbeiter mit High-Tech-Produkten. Für 2017 peilt das Unternehmen einen Umsatz von 75 Millionen Euro an.

Seit 50 Jahren werden Kinder und Jugendliche an der Antonio-Huber-Schule in Lindenberg besonders gefördert. Das „sonderpädagogische Förderzentrum“ bereitet die Jugendlichen bis zur 9. Klasse auf ihre Rollen in Arbeit, Partnerschaft, Familie sowie Freizeit und Gesellschaft vor. Großer Wert wird dabei auch auf die Stärkung der Persönlichkeit der heute 160 Schüler gelegt. – Beim Festakt gibt es viel Anerkennung für die Arbeit der Lehrer.

Der allgemeine Pflegenotstand erreicht erstmals auch die Caritas-Sozialstation Westallgäu. Mit rund 40 Pflege-Fachkräften betreut sie täglich 230 Patienten. Zudem versorgen 73 Mitarbeiterinnen 125 verschiedene Haushalte im Bereich des hauswirtschaftlichen Dienstes. Über 21 000 „Essen auf Rädern“ wurden 2016 ausgefahren. Vom medizinischen Dienst erhielt die Sozialstation im vergangenen Herbst zum dritten Mal in Folge die Note 1,0.- Aus Sicht von Geschäftsführer Bernhard Weh fehlen der ambulanten Pflege Geld von Kranken- und Pflegekassen, aber auch Berufsnachwuchs.


Juni


Das Lindenberger Unternehmen Liebherr-Aerospace stellt bei der Pariser Air Show zahlreiche Systeme und Komponenten aus den Bereichen Luftmanagement, Flugsteuerung sowie Fahrwerke einer breiten Öffentlichkeit vor. Vor allem die Beteiligung am Flugzeugprogramm Boing 777X gilt als Meilenstein für Liebherr-Aerospace.

Das Lindenberger Unternehmen Mauderer Alutechnik gibt seine Luftfahrtsparte an den Zeppelin-Konzern in Friedrichshafen ab. Der Aluminium-Spezialist will sich – so Geschäftsführer Frank Mauderer – künftig verstärkt dem Kerngeschäft, also der Entwicklung und Fertigung hochwertiger Steig- und Verladetechnik widmen.

Zum 30jährigen Bestehen der Sing- und Musikschule Lindenberg zeigen 150 Kinder ein mitreißendes Musiktheater, das auch zur Hutgeschichte Bezug nimmt. Zusammen mit der Grund- und Mittelschule werden die Zuschauer in einem bunten Musical auf eine furiose Reise mitgenommen. Im Mittelpunkt steht neben den tanzenden, singenden Kindern ein technisches Wunderwerk, eine Zeitmaschine. Zwei Jahre lang waren Musikschulleiter Artur Tronsberg und sein Kreativteam mit der Entstehung des Bühnenstückes „Florentine und die Zeitmaschine“ beschäftigt.

Die Lebenshilfe im Landkreis Lindau feiert mit einem Festakt ihr 50jähriges Bestehen. Von einer Initiative, kranken Kindern zu helfen, hat sie sich zu einer Organisation mit vielen Aufgaben entwickelt. – Die Lebenshilfe betreut derzeit 160 Kinder und deren Familien und unterstützt auch, wenn ein besonderer Förderbedarf besteht, Heilpädagogische Tagesstätten. – In den Lindenberger Werkstätten arbeiten momentan 200 Menschen mit Behinderung, die bei der Vermittlung auf dem freien Arbeitsmarkt unterstützt werden. – Bei einem Tag der offenen Tür erhalten die Besucher erstmals Einblick in die präzise Arbeit der Lindenberger Werkstätten.


Juli


Tausende Westallgäuer feiern bei idealem Wetter beim Stadtfest in Lindenberg.

Da die bisherigen Behälter mit zusammen 1 600 Kubikmetern dem Tagesbedarf der Stadt nicht mehr entsprechen, wird Lindenberg künftig von einem neuen Standort aus mit Trinkwasser versorgt. Die Stadtwerke bauen auf der Riederhöhe einen neuen Hochbehälter, der Speicher auf dem Nadenberg wird dafür stillgelegt. Das Vorhaben kostet insgesamt rund 2,5 Millionen Euro. Die Baumaßnahmen beginnen im Herbst 2017.

Alle 65 Abiturienten des Gymnasiums Lindenberg haben bestanden, 23 von ihnen mit einer Eins vor dem Komma.

155 Realschüler – so viele wie noch nie – haben in diesem Jahr die Mittlere Reife erreicht. Fast ein Viertel davon erzielte einen Notendurchschnitt mit einer Eins vor dem Komma.

Sieben Diakone der traditionalistischen Petrusbruderschaft werden als Gäste in der Lindenberger Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul zu Priestern geweiht. Die Bruderschaft entstand Ende der 1980er Jahre, als sich Priester um den Bischof Lefebvre als Piusbruderschaft von der Kirche abspalteten. Die Petrusbruderschaft hingegen blieb in der römisch-katholischen Kirche. – In ihrem Priesterseminar in Wigratzbad studieren derzeit 55 junge Männer verschiedener Nationalitäten. Nach der Priesterweihe sind die jungen Priester wieder nach Hause unterwegs, um dort die Heimatprimiz zu feiern.

Wegen giftiger Blaualgen, bei denen es sich eigentlich um Bakterien handelt, gilt im Waldsee bei Lindenberg bis auf weiteres ein striktes Badeverbot. Als Ursache kommt vermutlich eine Überdüngung der Flächen in See nähe in Frage. Bei den starken Regenfällen der vergangenen Wochen könnte Wasser von gedüngten Flächen in einen Bach und weiter in den See gelangt sein.


August


Eine 32-köpfige Delegation aus Lindenberg besucht das „Tomatenfest“ in der französischen Partnerstadt Vallauris. Dort nehmen die Gäste am großen Festumzug mit über 300 Mitwirkenden teil, haben die Möglichkeit, das Picasso-Museum zu besichtigen und sich mit landestypischen Erzeugnissen einzudecken. – Bürgermeister Eric Ballerstedt überreicht Bürgermeisterin Michelle Salucki als symbolisches Gastgeschenk der Hutstadt Lindenberg einen blauen Hut.

Bei den Urlaubern kommt der neue Stellplatz am Waldsee gut an. 500 Wohnmobile haben in den ersten drei Monaten auf dem Gelände gehalten.

2 Elternkurse, die der Kinderschutzbund Lindenberg in Kooperation mit dem Landratsamt Lindau durchführt, bereiten 2 Monate lang asylsuchende Familien auf die Herausforderung vor, die auf sie in neuer Umgebung und Gesellschaft warten. Zum Inhalt der Kurse gehören u.a. Werte und Normen in der Familie, Erziehungsverantwortung und Gesundheitsvorsorge. Auch das Schul- und Betreuungssystem werden erklärt. Die Sorge, für die Kinder das Beste zu erreichen, sei – so Koordinatorin Melanie Spengler - deutlich spürbar.

Am 25./26. August findet in Lindenberg das 17. Internationale Käse- und Gourmetfest statt. 60 Anbieter aus neun Nationen bieten auf dem Stadtplatz ihre Produkte an und laden zur Verköstigung ein.

Der Alte Friedhof an der Aureliuskirche wird seit 2008 in einen Friedhofspark umgestaltet, in dem Gräber und Grabsteine erhalten bleiben. Im dritten und letzten Sanierungsabschnitt entsteht soeben ein neuer Brunnen aus Bronzeblech, der von Lindenberger Privatleuten gestiftet wird. – Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf insgesamt 850 000 Euro. Rund 60 Prozent Zuschuss erhält die Stadt durch verschiedene Förderprogramme aus der Städtebauförderung.


September


Die Hauptstraße in Lindenberg kann endlich durchgängig befahren werden. Die Arbeiten beim Mediterran sind abgeschlossen, die Parkplätze vor den Geschäften bequem erreichbar. Für Fahrzeuge gilt bis auf weiteres Tempo 20.

Das Lindenberger Feuerwehrhaus soll zur Baustelle werden. Die Stadt will die Fahrzeughalle erweitern und die Atemschutzwerkstatt modernisieren. – In die zwei notwendigen Bauabschnitte sollen 526 000 Euro investiert werden.

Die Rückkehr zum G9 macht das Gymnasium Lindenberg wieder attraktiver. Wer ab September 2017 die 5. Klasse eines bayerischen Gymnasiums besucht, kann dem gleichen Unterrichtsstoff, der bisher auf 8 Schuljahre verteilt war, etwas entspannter entgegensehen. Allerdings muss die Staatsregierung mehr Geld für neue Lehrer und Referendare ausgeben.

Das Landratsamt hat das Badeverbot am Waldsee in Lindenberg wieder aufgehoben. Die Konzentration an Blaualgen, die von der Behörde als gesundheitsgefährdend eingestuft worden war, hat erheblich nachgelassen.

Stadt und evangelische Kirchengemeinde erweitern ihre Pläne in Sachen Johanniskindergarten. Neben der seit langem vorgesehenen Erweiterung wird das Gebäude saniert. Die Kosten für beide Vorhaben werden auf 925 000 Euro geschätzt. Davon muss die Stadt ca. 311 000 Euro selber tragen. Der Rest soll in Form von Zuschüssen fließen. Die Stadt begrüßt einstimmig das Vorhaben. – Dauerhaft eingerichtet werden soll im Frühjahr des nächsten Jahres eine weitere Gruppe für Über-Dreijährige im Obergeschoss des Kindergartens.

Liebherr-Aerospace lädt an einem Samstag zu einem für Mitarbeiter und Gäste gedachten Familientag ein. Eigens dafür lässt das Unternehmen in unmittelbarer Nähe zum Parkhaus und der Werkserweiterung ein Festzelt errichten.


Oktober


Die GKWG baut in Lindenberg 12 neue Wohnungen. Sie stockt einen Wohnblock in der Gebhard-Huber-Straße auf und investiert dafür rund zwei Millionen Euro.

Soziale Themen stehen bei der Mitgliederversammlung des VdK-Ortsverbandes Lindenberg-Scheidegg im Mittelpunkt. Vorsitzende Kitty Stollreiter ging in ihrem Bericht auf die Kernthemen des Sozialverbandes ein, wozu Rente, Armut, Gesundheit, Pflege und Behinderung zählen. In den letzten vier Jahren sei der Ortsverband um 42 auf „stolze“ 519 Mitglieder angewachsen. – Kreisgeschäftsführer D. Koppe hob in seinem Referat drei große Veränderungen im Sozialrecht hervor: Dazu gehöre die Pflegeversicherung mit ihren nunmehr 5 statt bisher 3 Pflegestufen. Auch psychische und neurologische Erkrankungen seien jetzt einbezogen.

Die Mittelschule Lindenberg begeht das 40-jährige Bestehen ihres 1977gebauten Schulhauses. Zum Programm gehören Ausstellungen, Mitmachaktionen und die Aufführung eines Theaterstückes.

Die Westallgäuer Kunstausstellung zeigt im Löwensaal wieder einen Querschnitt durch die zeitgenössische Kunst. Ausstellungsleiter Helmut Caprano versteht sie als „Plattform für die Künstler der Region“. 144 Künstlerinnen und Künstler haben ihre Werke eingereicht, 66 davon sind in der Ausstellung mit etwa 110 Bildern, Fotografien und Skulpturen vertreten.

Bei der Eröffnung der Ausstellung überreicht Bürgermeister Eric Ballerstedt dem Lindenberger Verleger Josef Fink den Kulturpreis der Stadt. Die Laudatio auf den Geehrten hält Kulturreferentin Hannelore Windhaber. Fink schenkt im Gegenzug der Stadt ein Scheitelkäppchen von Papst Franziskus.

Den diesjährigen Kunstpreis der 51. Westallgäuer Kunstausstellung erhält die in Lindenberg geborene Karin Scheite-Kühnbach.


November


Die marode Martinstraße ist die derzeit größte Baustelle der Stadt. Die Kanal- und Erdarbeiten sind abgeschlossen, auch die Frostschutzschicht ist eingebracht. Allerdings ist die endgültige Fertigstellung vom Wetter abhängig. Stadt und Abwasserverband Rothach investieren heuer rund 400 000 Euro in den Ausbau.

Der Publikumspreis der Westallgäuer Kunstausstellung geht an Max Schmelcher für seine überlebensgroße Moorskulptur „Moorspaziergang“.

Die 30-Jährige Johanna-Uekermann hat als Bundesvorsitzende der Jusos den diesjährigen Sozialisternhut erhalten. Damit werden Männer und Frauen ausgezeichnet, die „gegen den Strom schwimmen“. Die Straubingerin hat, so Kreisvorsitzender Leo Wiedemann, keine Scheu anzuecken und sich auch mit den Schwergewichten der SPD anzulegen.

Siegfried Wagner, als Fußballer bekannt, als Dritter Bürgermeister beliebt, ist mit 95 Jahren gestorben. Er hat die Stadt in vielen Jahren sportlich und politisch mitgeprägt. Noch im März hatte Wagner die Ehrenurkunde für 80 Jahre Mitgliedschaft beim Fußballklub Lindenberg erhalten.

Die Mühlbachtaler Lindenberg haben Nachwuchssorgen. In dem historischen Trachtenverein tanzt nur noch ein Paar – zu wenig für Auftritte. Der Verein besetzt in dieser Sparte keine Posten mehr.

Der gebürtige Lindenberger Alex Burkhard hat nach dem Bayerischen jetzt auch den Deutschen Meistertitel im Poetry Slam erlangt. Er hat sich in einem fünftägigen Wettbewerb gegen 110 andere Bühnendichter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgesetzt.

Die über Jahre vollzogene Erweiterung des Goßholzer Unternehmens Gebrüder Baldauf Käse mit seiner neuzeitlichen Bemalung ist abgeschlossen und ein echter Hingucker geworden. Produktion und Mitarbeiterzahl sind in dieser Zeit enorm gestiegen.


Dezember


Dr. Gert Strube, 2003 als SPD-Mitglied erstmals in den Stadtrat gewählt, war 14 Jahre ehrenamtlicher Senioren- und zehn Jahre auch Behindertenbeauftragter der Stadt. Der frühere Chefarzt der Fachklinik Ried legt jetzt aus Altersgründen sein Stadtratsmandat nieder.

Die Stadtwerke Lindenberg haben eine Million Euro in den Firmensitz am Waldsee investiert. Bisher waren die Mitarbeiter nicht barrierefrei erreichbar, jetzt wird ein Aufzug eingebaut, und die Ansprechpartner für Kunden ziehen mit ihren Büros in das Erdgeschoss um.

Das Deutsche Hutmuseum in Lindenberg zeigt die Sonderschau „Krippen & Hüte –weltweit“. In der nach Kontinenten geordneten Ausstellung führen 80 Weihnachtskrippen durch viele Länder der Welt.

Der Bund Naturschutz lobt die Stadt Lindenberg. Durch den Abriss des aufgelassenen Eisstockschützenheimes bekommt die Natur am Moor Fläche zurück, die die Stadt als Ausgleichsfläche nutzen kann.

Gerd Zimmer und Helmut Wiedemann widmen Therese Reich, einer der großen Lindenberger Frauen, ein Theaterstück, das im Juni 2018 sechsmal open air vor der Kulturfabrik Lindenberg aufgeführt werden soll. – Die Lindenberger Unternehmersgattin übernahm im 19. Jahrhundert nach dem Tode ihres Mannes Josef Reich die Hutfirma Reich und zog selber von Ort zu Ort, um Hüte zu verkaufen.

Unter dem Motto „50 Jahre mittendrin“ hat der Kreisverband der Lebenshilfe groß gefeiert und immer wieder Menschen mit Behinderung aktiv am öffentlichen Leben teilnehmen lassen.

Günther Fichter