Jahreschronik 2011

Januar


Der Lindenberger Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW) hat im vergangenen Jahr 13.326 Dienststunden absolviert und bei einer Vielzahl von Einsätzen technische Hilfe geleistet. Mit der Einweihung des Containerbaus wurden 120 Quadratmeter Fläche für die Verwaltung und Jugendarbeit hinzugewonnen.

700 Besucher feiern im Stadtpark ein gelungenes Winterfest und bestaunen die großen Schneeskulpturen. – Viele Lindenberger Einzelhändler haben an diesem Samstag bis 16 Uhr geöffnet und bieten Rabattaktionen an. 12 Geschäfte bauen vor ihren Schaufenstern zum Sortiment passende Schneefiguren auf, von denen der „Uhrenmensch“ der Firma Stegherr bei der Jury den größten Beifall findet. In der Publikumsgunst ganz vorne liegt die von der Sparkasse gesponserte Figur „Bulle und Bär“.

Zusammen mit Scheidegg will sich Lindenberg an der Wandertrilogie Allgäu beteiligen und einen gemeinsamen Portalort bilden. Die Beteiligung wertet Kultur- und Gästeamtsleiterin Kathrin Felle als „Ja zum Tourismus in Lindenberg“.


Februar


Die Stadt veranstaltet einen Architektenwettbewerb, wie das Denkmal Hutfabrik Reich nicht nur als ein solches erhalten werden, sondern auch verschiedenen neuen Nutzungen zugeführt werden kann: Neben einem Hutmuseum auf zwei Geschossen gilt es im Dachgeschoss einen Veranstaltungsraum mit Platz für 150 bis 200 Personen zu berücksichtigen, zudem einen Museumsshop und ein Gästeamt im Erdgeschoss. Im angrenzenden Kesselhaus ist ein gastronomischer Bereich vorgesehen. Die stillgelegte Heizungsanlage soll als eine Art-Skulptur einbezogen werden. Sieger des Wettbewerbs sind die Planer Michael Gibbesch und Marcus Fischer aus Sonthofen.

Der Bauausschuss des Lindenberger Stadtrats und der Scheidegger Gemeinderat geben Grünes Licht für eine Erweiterung des Produktionsgebäudes der Liebherr-Aerospace GmbH. in Lindenberg. Die mehr als 90 Meter lange Halle wird auf der Waldseite entlang des bestehenden Gebäudes entstehen.

Nach dem Ausstieg der GKWG hält die Stadt an dem Vorhaben fest, neben einer Anlage für Betreutes Wohnen auch ein Ärztehaus auf dem Reich-Gelände zu errichten. Gespräche mit Investoren sind in Gang.

Die Sanierung des Stadions an der Austraße kostet – so Stadtbaumeister Kurt Kirschenmann – mehr als 1 Million Euro. Davon hat die Regierung 240.000 Euro in Aussicht gestellt. Mit der Sanierung kann noch 2011 begonnen werden.
Seit einem Jahr ist Kathrin Felle Leiterin des städtischen Kultur- und Gästeamtes. Vor allem das kulturelle Angebot in der Stadt hat in dieser Zeit von ihrer Arbeit profitiert. Dazu gehören u.a. die Theaterwoche, Kultur im Kesselhaus, ein Klassikkonzert und der Kinoclub.

Die Zahl der Übernachtungen im Jahre 2010 ist hingegen von 141.500 auf 137.000 zurückgegangen, was vor allem auf den verregneten Sommer zurück-zuführen ist. Neben dem Thema Natur und Wandern soll zukünftig Radeln ein Marketing-Schwerpunkt sein.

Das Hotel „Lindenberger Hof“ darf sich mit der Auszeichnung „Drei Sterne Superior“ schmücken. Die Wirtsfamilie Grunert erhält die Urkunde von Wirtschafts-minister Martin Zeil persönlich überreicht.

Die 51-jährige Elisabeth Magin ist seit Dezember 2010 offiziell Schulleiterin an der Antonio-Huber- Schule. Sie behält die pädagogische Linie, die sie mit dem verstorbenen Schulleiter Josef Boch erarbeitet hat, bei.

Die Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul bleibt für ein Jahr geschlossen. Nachdem die Kirche außen schon in neuem Glanz erstrahlt, wird jetzt auch der Innenraum saniert. Zimmerer kümmern sich um die Holzkonstruktionen über Altarraum und Orgelempore, Kirchenmaler reinigen die Wände und beheben Risse und Mängel in den Deckenfresken. Die Gottesdienste finden in dieser Zeit in der Aureliuskirche statt.

Die beiden evangelischen Vikare Elisabeth Nipperdey (Pfarrei Lindenberg) und Kai Steiner (Weiler/Scheidegg) verlassen nach zwei Jahren „Lehrzeit“ das Westallgäu. Ob die Vikarstellen wieder besetzt werden, ist noch unklar.

Seinen 90. Geburtstag feiert der ehemalige Gymnasiallehrer, SPD-Stadtrat und Kreisrat Otto Procher. Er ist seit 20 Jahren Kreisvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und 2. Vorsitzender der Lindenberger Volkshochschule. Er empfindet es als Verpflichtung gegenüber Staat und Gesellschaft, sich bis ins hohe Alter vielfältig zu engagieren.


März


Nach zwölf Jahren an der Spitze der Kolpingsfamilie Lindenberg gibt der 65-jährige Reinhard Heim sein Amt an den neuen Vorsitzenden, Pfarrsekretär Jürgen Huber, ab. Reinhard Heim wird zum Ehrenvorsitzenden des Vereins ernannt.

Anlässlich der 100-Jahr- Feier der Lindenberger Sozialdemokraten eröffnet SPD-Landesvorsitzender Florian Pronold und Ortsvorsitzender Leo Wiedemann die Ausstellung „Rechtsradikalismus in Bayern“.

Der FC Lindenberg hat einen neuen Vorsitzenden. Der 52-jährige Michael Selbenbacher übernimmt von Christian Felder die Leitung des 530 Mitglieder umfassenden Fußballclubs.

Die Junge Union Westallgäu hat eine neue JU-Vorsitzende. Die 17-jährige Schülerin Judith Lechermann aus Lindenberg folgt auf Michael Braun.

Die Lindenbergerin Anna Rauh feiert bei guter Gesundheit ihren 102. Geburtstag. Erster Bürgermeister Johann Zeh überbringt ihr Glückwünsche vom Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer.


April


Sechs Monate gesperrt wird der Straßenverkehr im Bereich des unteren Stadtplatzes bis zur sog. Schickle-Kreuzung. Dafür wird ein provisorischer Fußgänger-bereich eingerichtet, über den der Stadtrat anschließend endgültig beschließen soll.

Über vier Millionen Euro hat der Landkreis in einen Anbau und die energetische Sanierung des alten Gebäudes der Realschule Lindenberg investiert. Mit über 900 Schülern ist sie die größte Schule im Landkreis.


Mai


240.000 Euro Finanzhilfe erhält die Stadt Lindenberg in diesem Jahr durch das „Bund-Länder-Programm West“. Dabei werden die bayerischen Kommunen unterstützt, die z.B. von städtebaulichen Folgen der demografischen Veränderung sowie aufgelassener Wirtschafts- und Industriebetriebe betroffen sind.

35 Jahre besteht das Industrieunternehmen „Mauderer Alutechnik“. 1976 als Drei-Mann-Betrieb im Gebäude der ehemaligen Bleicherei an der Färberstraße gegründet, befindet sich die Firma heute mit 115 Mitarbeitern an der Goßholzer Straße.

Die Polizeiinspektion Lindenberg bekommt einen neuen Chef. Alexander Pfaff, seit 2008 an der Spitze der örtlichen Polizeidienststelle, wechselt am 1. 6. 2011 als Leiter der Polizeiinspektion Fahndung nach Lindau. Dafür übernimmt Thomas Ortner, der bisher beim Landeskriminalamt München gearbeitet hat, im Rahmen des Aufstiegs in den höheren Polizeivollzugsdienst für sechs Monate die Leitung der Inspektion.

Das Lindenberger Hutmuseum im Haus der früheren Hutfabrik Mercedes im Brennterwinkel feiert sein 30-jähriges Bestehen. Gegründet und eingerichtet hat es Stadtrat und Oberamtsrat Hans Stiefenhofer, geleitet wird es seit 27 Jahren von dem aus der Hutbranche stammenden Manfred Röhrl. Er hat über Jahre hinweg viele wertvolle Exponate gesammelt, die wegen der Enge des Museums nicht alle gezeigt werden können.

Mit einem vielfältigen Programm findet am 22. 5. 2011 der Huttag statt. Im Mittelpunkt steht die Wahl der schönsten Hutträgerin. Die amtierende Deutsche Hutkönigin Anna Benedicta Walser übernimmt dabei im Rahmen ihrer Moderation eine Zeitreise durch die Geschichte der Hutherstellung. - Abgerundet wird der verkaufsoffene Sonntag u.a. durch ein Stadtquiz, bei dem die Teilnehmer Wissenswertes über die Stadt und ihren Einzelhandel erfahren können. – Musikalisch steht der Stadtplatz ganz im Zeichen der „Stadtkapelle Lindenberg“ und ihrer Blasmusik.

71 junge Menschen erhalten nach 13 Schuljahren das Zeugnis der Hochschul-reife. Sie sind der letzte G9-Jahrgang am Lindenberger Gymnasium. In Zukunft schließen die Schüler das Gymnasium mit dem bestandenen G8-Jahrgang ab.

Das 56 Jahre alte Gemeindehaus der evangelischen Kirche in Lindenberg wird abgerissen. An gleicher Stelle entsteht ein neues Gemeindehaus – behinderten-gerecht und energetisch auf neuestem Stand.


Juni


Die Lindenberger SPD wird 100 Jahre alt. Nach dem Wegzug des ersten Vorsitzenden Kielsmark, ein Berliner, übernahm Karl Aßfalg den Ortsverein und organisierte die Partei auch im Westallgäu.

Der Lindenberger Waldsee wird vom Gesundheitsamt Lindau bis auf Weiteres mit dem Prädikat „ausgezeichnet“ bewertet. Er gehört damit neben fünf anderen Badestellen am bayerischen Bodenseeufer zu den EU-Badegewässern mit der besten Wasserqualität.

Rund 500 Menschen feiern im Lindenberger Stadtpark bis Mitternacht das Parknachtfestival. Sechs Bands, die zumeist aus dem Westallgäu stammen, sorgen für Stimmung. Kultur- und Gästeamtsleiterin Kathrin Felle und das Jugendhaus Lindenberg haben das Festival gemeinsam organisiert.

Die Schützengesellschaft Lindenberg feiert im Schützenhaus ihr 150-jähriges Bestehen. Beim Festakt unterstreicht Schützenmeister Walter Smolnik den besonderen Einsatz der Böllerschützen beim Funken, beim Stadtfest und bei der Stadtparkeinweihung.


Juli


Am 16. Juli wird das 28. Stadtfest in Verbindung mit dem Kinderfest gefeiert.

Nach 19 Jahren ist im Kindergarten St. Afra eine großangelegte Sanierung nötig. Die Kosten für den Austausch von 15 Dachfenstern mit Teilen der umgebenden Holzkonstruktion betragen 120.000 Euro. Maximal 75 Prozent davon übernimmt die Stadt, den Rest die Kirchenstiftung als Trägerin von „St. Afra“.

Die Gesamtkosten für den Neubau des evangelischen Gemeindehauses belaufen sich auf 650.000 Euro. Die Sanierung der Wetterseite der Kirche kostet 50.000 Euro. Insgesamt leistet die Stadt einen Zuschuss von 70.000 Euro.

Die Evangelische Landeskirche sagt für den Bau 280.000 Euro plus ein Darlehen von 150.000 Euro zu. Weitere 20.000 Euro kommen vom Dekanat, die Kirche ihrerseits steuert ihre gesamten Rücklagen in Höhe von 80.000 Euro bei.

Den Abschluss der Sanierungsarbeiten feiert die Realschule Lindenberg. Die Kosten belaufen sich auf 2,8 Millionen Euro, von denen 1,75 Millionen über das Konjunkturpaket II als Zuschuss fließen.

Chefarztwechsel an der Rotkreuzklinik Lindenberg zum 1. Juli: Die Leitung für Anästhesie und operative Intensivmedizin übernimmt der bisher als Oberarzt am Haus tätige Anästhesist Dr. Andreas Weiß. Sein Vorgänger, Dr. Nikolaus Allgayer, der sich um das Krankenhaus große medizinische Verdienste erworben hat, geht mit 54 Jahren auf Weltreise.

151 Realschüler erreichen den mittleren Bildungsabschluss. Das ist eine Rekordzahl für die Lindenberger Schule, an der im kommenden Schuljahr ungefähr 930 Schüler in 35 Klassen unterrichtet werden.

Zum 6. Mal ist eine Schülergruppe aus der Partnerstadt Saline (Michigan) in Lindenberg zu Gast. Die 15 jungen Amerikaner besichtigen u.a. das Liebherr-Werk, unternehmen eine Bodensee-Tour und nehmen mit Robert Weigend vom Gästeamt an einer Stadtführung teil.

Seinen 90. Geburtstag feiert Gerhard Fey, der nach der Einweihung des Berliner Feriendorfes Nadenberg 28 Jahre Leiter der im Nachkriegsdeutschland so wichtigen Einrichtung war. Im Kirchenvorstand der evangelischen Johanneskirche war er 24 Jahre tätig. Heute ist er einmal pro Woche Lesepate an der Mittelschule.


August


Am 26. Und 27. August findet in Lindenberg das Internationale Käsefest statt. Käsehersteller und Produzenten aus sieben Ländern bieten auf der Käse- und Gourmetmeile ihre Spezialitäten an. Die weiteste Anreise haben die Aussteller aus Irland und den Niederlanden hinter sich. Insgesamt halten sich in Lindenberg 77 Händler auf. City-Manager Bernd Matthieu zieht trotz der gemischten Wetterlage ein positives Fazit.

Adolf Wagner, 60 Jahre lang aktives Mitglied der Stadtkapelle Lindenberg, feiert seinen 90. Geburtstag. 15 Jahre war er Vorsitzender der Stadtkapelle, zu deren Ehrenvorsitzendem er 1992 ernannt wurde. 2. Bürgermeister Dr. Wolfgang Dietlein überbringt dem Jubilar die Glückwünsche der Stadt.


September


In der Hauptstraße herrscht wieder freie Durchfahrt. Der Probelauf in Sachen Verkehrsberuhigung wird wegen der anhaltenden Proteste der Bürger- und Geschäftsleute vorzeitig beendet. Nur die Radler dürfen weiterhin in Gegenrichtung der Einbahnstraße fahren. Allerdings wird dafür ein gestrichelter Schutzstreifen eingerichtet. Damit ist der Versuch, in Lindenberg eine Fußgängerzone einzuführen, bis auf Weiteres gescheitert.

Die Nadenbergstraße ist für den Verkehr wieder freigegeben worden. Hier wurden Querhilfen für Radler und Fußgänger eingebaut und die Einmündungen der Bürgermeister-Schmitt- und der Aurel-Kohlerstraße neugestaltet. Die Stadt hat in die Straßenbaumaßnahme 300.000 Euro investiert.

Die Wirtschafts- und Entwicklungsleitstelle Westallgäu (WEST) mit Sitz in Lindenberg hat ein neues Gesicht. Die 24-jährige Betriebswirtin Sabine Berthele löst als Standort- und Regionalplanerin Andrea Schneider ab, die sich in Kempten selbstständig gemacht hat.

Die Jahre der Raumnot und Mängelverwaltung sind vorbei. Für 3,8 Millionen Euro hat der Landkreis das St. Martin-Förderzentrum am Wäldele saniert und erweitert. Entstanden sind ein Anbau und die Aufstockung des Gebäudes. Außerdem wurde die Schule energetisch saniert. An Zuschüssen fließen insgesamt 1,23 Millionen Euro.

20 Absolventen der Lindenberger Antonio-Huber- Schule erhalten von der Schulleiterin und den beiden Lehrern Karl-Heinz Schuster und Katrin Stierle die Abschlusszeugnisse.


Oktober


Die Grundschule Lindenberg ist saniert worden und erstrahlt in neuem Glanz.

840.000 Euro hat die Stadt in die energetische Sanierung des über 100 Jahre alten Gebäudes investiert. 376.000 Euro sind als Zuschuss über das Konjunkturpaket II geflossen.

Den diesjährigen Sozialistenhut des SPD-Kreisverbandes erhält die Landtagsabgeordnete Johann Werner-Muggendorfer, die sich in ihrer Tätigkeit immer wieder für die Schwachen in der Gesellschaft eingesetzt hat. Die Laudatio hält der Preisträger des Vorjahres, Heinz Buschkowsky, Bezirksbürgermeister in Berlin-Neu Kölln.

Der Simon- und Juda-Markt findet traditionsgemäß am 27. Und 28. 10 statt. Der früher damit verbundene verkaufsoffene Sonntag geht aber schon am 23. 10 über die Bühne. Parallel dazu sorgen der Vergnügungspark, Schieß- und Losbuden für Unterhaltung. Durch die Vorverlegung hofft die Leistungsgemeinschaft mehr Kunden und Gäste anlocken zu können.

Mit viel Musik, Kunst und Kultur erwacht das alte Kesselhaus der ehemaligen Hutfabrik Reich bei den Lindenberger Kulturtagen zum Leben. Vom 15. September bis 16. Oktober präsentiert das Kultur- und Gästeamt eine bunte Mischung von A-Capella-Musik über experimentelles Töpfern bis zu einer Lichtinstallation. Auch ein Poetry-Slam, der sich als Liebling der Kulturreihe herauskristallisiert hat, gehört zum Programm. Als der Liedermacher Werner Specht mit seiner Gruppe im Kesselhaus auftritt, ist der Abend mit 150 Besuchern ausverkauft.

Die 45. Westallgäuer Kunstausstellung im Löwensaal bietet einen Überblick über Bilder, Skulpturen und andere Kunstwerke aus der Region Bodensee, dem Allgäu und Vorarlberg. 100 Künstler haben ihre Arbeiten eingereicht, 65 wurden von der Jury um Ausstellungsleiter Helmut Caprano ausgewählt. – Das „Vokalensemble 5 Gramm“ umrahmt die Ausstellungseröffnung mit hinreißenden Darbietungen.

Stadtarchivar Günter Fichter (70) erhält den Kulturpreis 2011 der Stadt Lindenberg. Seit 31 Jahren kümmert sich der inzwischen pensionierte Realschullehrer für Deutsch, Geschichte und Ethik ehrenamtlich um das Archiv der Hutstadt. Zudem hat er mit zahlreichen Vorträgen, Artikeln und Ausstellungen die Lindenberger Geschichte dokumentiert. Er ist auch Mitglied beim Literaturzirkel „Federkiel“, wo er selbstverfasste Gedichte und Balladen vorträgt. – Kulturreferentin Hannelore Windhaber bezeichnet Fichter in ihrer Laudatio als „die kulturelle Seele der Stadt“.

Mit Werner Stuhler aus Hergensweiler bekommt erstmals ein Fotograf den Westallgäuer Kunstpreis. Bernhard Gutowski, Vorstand der Lindenberger Volksbank, überreicht den mit 1.000 Euro dotierten Preis. Mit einer Technik, die Stuhler Fotografik nennt, verändert er die Aufnahmen, so dass manche fast grafisch wirken.

Nach 31 Jahren an der Rotkreuzklinik in Lindenberg geht der aus Weiler stammende Herzspezialist Dr. Bernd Ferber mit 62 Jahren in den vorgezogenen Ruhestand. Er hat sich – wie Generaloberin Edith Dürr bei der Verabschiedung hervorhebt – erfolgreich dem Kampf gegen den plötzlichen Herztod verschrieben. Unter Ferbers Federführung wurde die Rotkreuzklinik als erste herzsichere Klinik Süddeutschlands zertifiziert.

Alle 20 Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule für Krankenpflege in Lindenberg haben ihre Prüfung erfolgreich bestanden und sind jetzt ausgebildete Gesundheits- und Krankenpfleger/innen.


November


Der Lindenberger Stadtrat beschließt einen Gestaltungswettbewerb für eine Erneuerung des Stadtplatzes und erwartet auch ein Konzept für die angrenzende Hauptstraße.

Der Stadtrat entwickelt mit breiter Mehrheit ein Konzept, das Projekt Kulturzentrum Reich zu verwirklichen. Die Verwaltung wird beauftragt, einen entsprechenden Bauauftrag auf den Weg zu bringen. Matthias Gaupp stellt das Bauprojekt und die voraussichtlichen Baukosten von 9,5 Millionen Euro vor. In Sachen Zuschüsse zeigt sich Bürgermeister Johann Zeh zuversichtlich und erwartet deutlich mehr als 5 Millionen Euro. Im nächsten Frühjahr wird der Stadtrat über das Projekt grundsätzlich entscheiden.

Simone Kitz löst bei der Lindenberger Leistungsgemeinschaft Stephan Hagenburger ab und gehört damit neben Paul Kirchner, Daniel Haisermann und Karl Bufler zum gleichberechtigten Vorstand.

Rund 1950 Kunstinteressierte haben die diesjährige Westallgäuer Kunstaus-stellung besucht. Den Publikumspreis hat die Acrylmalerei von Rosemarie Weisshaar aus Oberstaufen erhalten.

Nach der Generalsanierung des Innenraums der Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul findet mit der traditionellen Hubertusmesse wieder der erste Gottesdienst statt.

Einen kompletten, modernen Operationssaal hat die Rotkreuzklinik Lindenberg dem Rotary Club Lindenberg-Westallgäu gespendet. Der scheidende Augenarzt Dr. Michael Thiel, der sich schon seit Jahren um Hilfsprojekte in Entwicklungs-ländern kümmert, baut damit in Kenia ein Augenzentrum auf, um den vom grauen und grünen Star bedrohten Menschen das Augenlicht zu retten.

Wilma Linke, Gründerin des Freundeskreises für die Bolivienhilfe, feiert ihren 75. Geburtstag. Sie hat in den vergangenen 30 Jahren zur Bekämpfung der Kinderarmut 4 Millionen Euro in bar und Hunderte von Tonnen an Hilfsgütern gesammelt. Für ihr Entwicklungshilfeprojekt wurde sie u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.


Dezember


Die Stadt Lindenberg hat zwei geschindelte Häuser an der Hauptstraße erworben. Das grüne Haus soll im nächsten Frühling abgerissen werden, um Parkplätze für das künftige Kulturzentrum Reich zu gewinnen, das gelbe bleibt für Wohnzwecke erhalten.

Das ungünstige Wetter war für viele Lindenberger kein Hindernis, den Adventsmarkt in der Goethe- und Rathausstraße zu besuchen. Viele Vereine nutzen den Markt nicht nur, um auf sich selbst und eigene Anliegen aufmerksam zu machen, sondern auch um Geld für wohltätige Zwecke – zumeist für Kinder und Jugendliche – zu verdienen.

Die Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul liegt der Kolpingfamilie besonders am Herzen. 2.000 Euro spendet sie für die abgeschlossene Sanierung des Gotteshauses. Zusammengekommen ist der Betrag beim diesjährigen Adventsmarkt.

Die Lindenberger Polizeiinspektion steht unter neuer Führung. Der 50-jährige Polizeihauptkommissar Uwe Christian Wucher aus Lindau übernimmt von Thomas Ortner die Leitung.

Der 1967 gegründete Eisstockschützenverein steht vor dem Aus. Es gibt keine aktive Mannschaft mehr und der Nachwuchs fehlt. Wenn sich niemand für die Vorstandsarbeit findet, droht die Auflösung. – Bis dies aber geschehen kann, steht der bisherige Vorstand in der Pflicht. Es gibt erbbaurechtliche Vertragsbindungen, die nicht so ohne Weiteres aufgelöst werden können. Zum Beispiel muss der Verein im Falle einer Auflösung die Asphaltbahn im Landschaftsschutzgebiet rückbauen. Eventuell müssen sogar Zuschüsse zurückgegeben werden.

Günther Fichter